Weinanbau – rebsorten

Veränderungen dauern Jahre und verlaufen in Zyklen, aber die Zyklen in der Landwirtschaft sind, wie wir wissen, sehr lang, gemessen in Dutzenden von Jahren, und werden oft von einer Kultur gebremst, die eifersüchtig an ihren Traditionen festhält und als solche konservativ ist.

Die Franciacorta, die sich schnell von diesen Mechanismen befreit hat, hat im Laufe der Zeit mit dem Besten experimentiert, was das technische Wissen zu bieten hatte, mit dem Ergebnis, dass auch die Weinberglandschaft und die Agrartechniken  sich viel schneller als anderswo verändert haben. Die Anbauformen sind der historische Beweis für die Entwicklung eines Weinbergs und der Anbautechnik in einem Gebiet, und in der Franciacorta existierten mehrere Jahre lang verschiedene Formen nebeneinander, je nach Alter der Anpflanzung, ein Beweis für einen Prozess der Wiedergeburt des Weinbaus, der dreißig Jahre lang, zwischen den 1970er und 1990er Jahren, dieses Gebiet in qualitativer und landschaftlicher Hinsicht zu raschen und bedeutenden Veränderungen führte. 

Blickt man auf die Geschichte des Weinbaus in Franciacorta zurück, so lassen sich im Wesentlichen drei Phasen erkennen:

60–70

Zeit vor den 60er und 70er Jahren:

Zeichen der letzen Dachlaubenerziehungsanlagen

70–80

Mitte 70er Jahre – Mitte 80er: hohe Spaliererziehungsformen

wie Sylvoz, dann geändert in Miotto, oder Casarsa

90

90er Jahre: 

Engerer Anbau mit eine Anzahl Stöcke pro Hektar von mindestens 4.000-5.000 Pflanzen, Reben mit reduzierter vegetativer Entwicklung und beschränkter Produktion pro Stock

Heute

Heute

Die derzeitige Spezifikation schreibt eine Spaliererziehung mit Schnitt nach Guyot- Spalier oder Zapfenkordon und eine Mindestpflanzendichte von 4.500 Pflanzen pro Hektar vor. Im Gegensatz dazu ist das Weinerzeugungsgesetz restriktiver und sieht eine Mindestinvestition von 5.000 Pflanzen pro Hektar vor.

Der Faktor „Qualität der Trauben“ beinhaltet eine begrenzte Produktion pro Rebstock, in der Größenordnung von 1,5-2 kg.

Rebsorten

Chardonnay

Chardonnay, sehr geschätzte weiße Traubensorte, wird inzwischen seit Jahrzehnten in der Franciacorta angebaut und belegt etwa drei Viertel der Gesamtfläche.
Der aus dieser Rebsorte gewonnene Wein verfügt über eine hervorragende Textur, intensives, wohlriechendes und komplexes Aroma, mit sortentypischen Aromen von Früchten und Blumen, gute Struktur und angenehme Frische.
Chardonnay wird vor allem bei der Herstellung von Ausgangsweinen für Franciacorta DOCG und nur in geringem Maße bei der Weinbereitung des Stillweins  Curtefranca Weiß verwendet.

Pinot Noir

Pinot Noir ist die zweithäufigste Rebe in der Franciacorta und nimmt etwa 15% der Gesamtfläche ein. Der Pinot Noir stellt in zunehmendem Maße eine wesentliche Ergänzung der ampelographischen Basis der Franciacorta-Weinberge dar, indem er die  höheren Lagen, mit unebenem Gelände und geringer Fruchtbarkeit einnimmt.
Der Pinot Noir wird vor allem in den Jahrgangsweinen und Reserveweinen der Franciacorta DOCG verwendet, denen er Struktur und Langlebigkeit verleiht. Er ist auch ein unverzichtbarer Bestandteil der Franciacorta-Rosé-Cuvées, in denen er mindestens 35 % ausmachen muss.

Pinot blanc / Weißburgunder

Die Pinot Blanc-Rebe ist die dritte Rebsorte im Franciacorta, von französischem Ursprung gehört sie zur großen Familie der Pinots. 

Obwohl die Pinot Blanc nur einen Restplatz innehat (sie macht nur 3% der gesamten Anbaufläche aus) ist sie bei der Bereicherung der Cuvées äußerst wichtig (max. 50%)

Erbamat

Die Hauptgründe, die zur Aufnahme dieser Sorte in die Produktionsspezifikation des Franciacorta bewegt haben sind zwei Hauptthemen zuzuordnen: Dem Willen, eine stärkere Identität und Differenzierung des Produkts durch eine vertiefte Bindung mit dem Territorium  zurückzugewinnen und der Notwendigkeit, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern, besonders auf frühzeitige Trauben wie Chardonnay und die Pinots.

Mit der sechsten Änderung der Produktspezifikation wurde die Erbamat in die ampelographische Basis aufgenommen. Die herausragende Säure dieser Rebsorte ermöglicht es, den Grundweinen Frische zu verleihen, ohne jedoch das Profil zu entstellen, dank  der wesentlichen aromatischen Neutralität.  Momentan trägt Erbamat zur ampelografischen Grundlage des Franciacorta für alle Sorten, mit Ausnahme des Satèn, zu maximal 10% bei. 

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